[ Zu JKCEMU ]


Diskettenemulation

JKCEMU emuliert den Floppy Disk Controller U8272, der kompatibel zum Intel 8272A und zum NEC 765A ist. Dieser kann bis zu vier Diskettenlaufwerke bedienen, die logischerweise auch emuliert werden.

Die emulierten Laufwerke sind für den Anwender im Fenster JKCEMU Diskettenstation sichtbar, dass Sie über das Haupfenster, Menü DateiDiskettenstation aufrufen können. Dieses Fenster steht jedoch nur zur Verfügung, wenn das emulierte System auch im Original Diskettenlaufwerke bietet bzw. unterstützt. Des weiteren werden auch nicht unbedingt vier, sondern nur so viele Laufwerke emuliert wie auch im Original möglich sind.

JKCEMU Diskettenstation
Bild 1: Ein in JKCEMU integriertes Diskettenabbild ist "eingelegt".

Für jedes Laufwerk gibt es einen eigenen Reiter (Tab). Weiterhin finden Sie unten rechts im Fenster einen Knopf zum Öffnen/Laden, womit Sie gedanklich eine Diskette einlegen und wieder entnehmen können. Da der Emulator-Rechner möglicherweise über gar kein physisches Diskettenlaufwerk verfügt, bietet JKCEMU mehrere Möglichkeiten zur Emulation einer Diskette an. Eine emulierte Diskette kann abgebildet werden durch:
  1. eine reale Diskette, die in einem physischen Diskettenlaufwerk steckt, welches am Arbeitsplatz-Computer angeschlossen ist
  2. eine Diskettenabbilddatei
  3. ein Verzeichnis im Dateisystem des Arbeitsplatz-Computers

Durch Drücken auf den Öffnen/Laden-Knopf öffnet sich ein Menü, in dem Sie die verschiedenen Möglichkeiten auswählen können.

1. Emulation mit einer realen Diskette

Möchten Sie vom emulierten System aus auf eine Diskette zugreifen, die in einem am Emulator-Rechner angeschlossenen Diskettenlaufwerk steckt, dann wählen Sie im Öffnen/Laden-Menü den Punkt Diskette öffnen.... Sie werden nun nach dem Laufwerk gefragt. Auf einem Windows-System wählen Sie den Laufwerksbuchstaben aus, mit dem das Diskettenlaufwerk im Windows sichtbar ist. Auf einem Linux/Unix-System geben Sie die entsprechende Gerätedatei an. Anschließend müssen Sie nur noch das Diskettenformat auswählen.

Laufwerk A: geöffnet   Directory anzeigen
Bild 2: Hinter dem emulierten Laufwerk verbirgt sich das physische Laufwerk A:   Bild 3: Ein DIR auf das emulierte Laufwerk B: zeigt das Directory der realen Diskette an.


Bei der Emulation eines Diskettenlaufwerkes mit einer realen Diskette gelten folgende Einschränkungen:

2. Emulation mit einer Diskettenabbilddatei

Eine Diskettenabbilddatei (Disk Image File) ist ein 1:1-Abbild einer Diskette und enthält somit auch die Spuren und Sektoren, wie sie auf einer realen Diskette zu finden sind. Es gibt verschiedene Dateiformate für Abbilddateien, die sich inhaltlich vorallem im Umfang der gespeicherten Geometrie- und Verwaltungsdaten unterscheiden.

Teledisk-Datei geöffnet

Bild 4: Emulation eines Diskettenlaufwerks mittels einer Teledisk-Datei



JKCEMU unterstützt folgende Formate:
Dateiformat Emulation einer Diskette Manuelle Erstellung einer Abbilddatei Dateikonverter
Einfache Abbilddatei (*.img; *.image; *.raw) RW W RW
AnaDisk-Datei (*.dump) RW W RW
CPC-Disk-Datei (*.dsk) RW W RW
CopyQM-Datei (*.cqm; *.qm) R R
ImageDisk-Datei (*.imd) R W RW
TeleDisk-Datei (*.td0) R R
R: nur lesend, RW: lesend und schreibend, W: nur schreibend

3. Abbildung einer emulierten Diskette auf ein Verzeichnis

Bei dieser Form wählen Sie ein Verzeichnis im Dateisystem des Emulator-Rechners aus. Die Dateien, die sich in diesem Verzeichnis befinden und die der Dateinamenskonvention von CP/M entsprechen, werden in eine virtuelle Diskette gepackt und sind somit vom emulierten System aus sichtbar. Damit ist ein sehr einfacher Weg zum Austausch von Dateien zwischen dem Emulatorrechner und dem im Emulator laufenden System gegeben.

Verzeichnis geöffnet

Bild 5: Emulation eines Diskettenlaufwerks mittels eines Verzeichnisses



Wenn die virtuelle Diskette voll ist, werden die restlichen Dateien in dem Verzeichnis ignoriert. Das gleiche gilt für Dateien, die zu groß sind.

Die User-Bereiche 1 bis 15 werden durch Unterverzeichnisse mit den Namen 1 bis 15 repräsentiert, d.h., Dateien in diesen Unterverzeichnissen sehen Sie dann in dem entsprechenden User-Bereich.

Nach der Auswahl des Verzeichnisses werden Sie nach dem Diskettenformat gefragt. Bei einem Format mit Systemspuren wird der Inhalt der Datei @boot.sys in diese Systemspuren kopiert. Damit ist es möglich, auch von einem Verzeichnis zu booten. Ist die Datei @boot.sys in dem Verzeichnis nicht zu finden, enthalten die Systemspuren Null-Bytes.

Achtung! JKCEMU bietet bei einer Diskette, die auf Basis eines Verzeichnis emuliert wird, auch eine Schreibunterstützung. Öffnen Sie dazu das Verzeichnis ohne Schreibschutz. In dem Fall wirken sich Schreibzugriffe auf die virtuelle Diskette direkt auf die darunter liegenden Dateien aus, d.h. auf die Dateien, die in dem Verzeichnis liegen. Da die Synchronisation zwischen den Sektoren der nachgebildeten Diskette und dem Verzeichnis im Dateisystem des Emulatorrechners eine recht komplexe Angelegeinheit ist, wird dringend empfohlen, ein Verzeichnis zur Emulation einer Diskette nur dann ohne Schreibschutz zu öffnen, wenn die darin liegenden Dateien an einer anderen Stelle nochmals gesichert sind!

© 2011-2012 Jens Müller