Zur großen Enttäuschung befindet sich
keine Aspect-Taste auf der Tastatur, sondern MUTE.
Damit bin ich auch schon beim größten Minuspunkt angekommen:
Es gibt keine Seitenformatumschaltung, weder automatisch noch manuell!
4:3-Filmmaterial wird breitgezogen dargestellt,
egal ob von DVB-T, DVD, USB oder Speicherkarte.
Es gibt zwar im Setup eine Einstelloption für das Bildformat,
doch im DVD-Betrieb ist sie grau und kann nicht angewählt werden
und bei DVB-T hat sie irgendwie keine Wirkung.
Meine kleinere Tochter, die das Gerät geschenkt bekommen hat,
stört sich an den breitgezogenen Köpfen zum Glück nicht.
Außerdem wird 4:3-Filmmaterial ja auch immer seltener.
Doch nun zu den anderen und auch positiveren Seiten des Lenco DVP-9411: Das Gerät macht einen soliden Eindruck, ist von der Größe her handlich und hat auch mit seinen 800x480 Pixeln ein gutes Bild. Beim Ton darf man keine großen Erwartungen haben, doch mit Blick auf die kleinen Lautsprecher ist er noch ganz passabel. Die Maximallautstärke liegt etwas oberhalb der Zimmerlautstärke und ist damit für halbwegs ruhige Umgebungen ausreichend. Beim Anschluss von Ohr- oder Kopfhörern (nicht im Lieferumfang enthalten) schalten sich die Lautsprecher ab. Die Grundfunktionen lassen sich direkt am Gerät steuern. Nur für EPG, Teletext, schnellen Vor- und Rücklauf usw. benötigt man die kleine Fernbedienung. Die Bedienung ist generell sehr einfach. Die Umschaltung zwischen DVD, DVB (DVB-T), USB und Speicherkarte erfolgt mit der Taste SOURCE. Man kann in den Einstellungen auch angeben, in welchem dieser Modi der Player nach dem Einschalten starten soll. Die Sendersuche und anschließende Sortierung sind auch einfach. Der Suchlauf dauert gefühlte 10 Minuten. Die Umschaltzeit zwischen den Sendern beträgt etwa 2 Sekunden. Wir wohnen nur wenige Kilometer von einem DVB-Sendemaste entfernt und haben deshalb mit der kleinen mitgelieferten Antenne im ganzen Haus Empfang, außer im Keller. Dort habe ich einmal die Empfangsempfindlichkeit des Lenco mit einem großen Fernseher verglichen. Der Lenco war etwas besser. Die Antenne hat praktischerweise einen Magnetfuß. Damit kann und sollte man auch die Antenne auf etwas Metallisches stellen, z.B. auf einen Heizkörper. Das verbessert den Empfang erheblich. Die Akkulaufzeit reicht zum Abspielen einer DVD. Bei mittlerer Helligkeit (Standardeinstellung), voller Lautstärke und angeschlossenen Kopfhörern (also Lautsprecher abgeschaltet) war nach 2:35 Stunden Schluss. Ein paar Minuten vorher erschien auf dem Bildschirm der rote Schriftzug "LOW BATTERY". USB- und Speicherkarten werden schnell erkannt. Das auf USB-Stick kopierte VIDEO_TS-Verzeichnis einer DVD veranlasst den Player aber nicht, dieses wie eine DVD abzuspielen. Man muss direkt die VOB-Dateien anklicken. MPEG2- und MP3-Dateien werden auch anstandslos abgespielt. Die MPEG4-Unterstützung ist aber laut Handbuch auf AVI-Dateien beschränkt. Ist eine Datei zu Ende, springt der Player automatisch zur nächsten. Das funktioniert auch über Verzeichnisgrenzen hinweg und auch unabhängig vom Dateityp, d.h., wenn nach einer Video- eine Audio-Datei kommt, dann wird diese abgespielt und nicht die nächste Video-Datei gesucht. Nicht unterstützte Dateitypen zeigt der Player erst gar nicht an. Unschön ist aber, dass in der Anzeige lange Dateinamen nicht unterstützt werden. Diese Dateien sind nur mit ihren kurzen Äquivalenznamen im 8:3-Format sichtbar, d.h., sie können damit abgespielt werden. |
© 2014 Jens Müller